Peter Loeding und Ellen Sturm – Sonderausstellung Herbst 2008

Künstlerpaar im Mittelpunkt der „griffelkunst“-Ausstellung

Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V., Ortsgruppe Otterndorf, zeigt ab dem 26. Oktober in der Galerie in der Stadtscheune Arbeiten von Ellen Sturm und Peter Loeding.

CCI06032016_0010

Die Herbstausstellung der griffelkunst mit Werken von 10 Künstlern wird begleitet durch die Ausstellung des Künstlerehepaares Ellen Sturm (Skulpturen) und Peter Loeding (Holzschnitte). Ellen Sturm (geb. 1964 in Döbeln/Sachsen) ist seit 2007 Professorin an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg. Ihre Terrakottafiguren sind raumgreifen angelegt und werden durch die farbige Bemalung in ihrer Wirkung unterstrichen. Peter Loeding, Drucker und ferischaffender Künstler, gestaltet in seinen Werken ein Stück Geschichtsbewältigung. Autobiographische Züge sind deutlich erkennbar und gewollt. Sein druckgraphisches Werk steht im Mittelpunkt der Ausstellung.

Die Ausstellung ist zu sehen vom 26. 10. bis zum 23. 11. 2008.

Rupprecht Matthies – Sonderausstellung Frühjahr 2008

Die Griffelkunst-Vereinigung Hamburg zeigt ihre Frühjahrswahl in der Galerie in der StadtscheuneOtterndorf. Die Eröffnung erfolgt durch den 1. Vorsitzenden Prof. Dr. Ralf Busch.

Zu sehen sind unter anderem Hozschnitte des jungen Graphikers K. Yuasa, sechs historische Fotografien aus dem Nachlass des Nachkriegschronisten Chargesheimer sowie erstmalig auch Radierungen des Hamburger Malers Henning Kles, der sich damit eine neue Technik erschlossen hat.Die Holzdrucke auf Leinwand von Heinrich Modersohn entfalten ihrerseits die Qualität von Malerreiunikaten. Stephan Balkenholzeigt mit seiner Figur „Frau“ eine Auflagenskulptur in einer Bleilegierung.

Stephan Balkenhol "Frau"

Stephan Balkenhol „Frau“

Heinrich Modersohn

Heinrich Modersohn

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Initiative des Otterndorfer Gruppenleiters Klaus Wycisk verdanken wir die begleitende Installation des Hamburger Künstlers Rupprecht Matthies. Eigens für diese Ausstellung schuf dieser die „Odyssee in Hadeln“ – ein buntes Mobile aus Wortobjekten, welches den Besucher zu einer Irrfahrt der Begriffe einlädt. Auch sind Original-Handschriften des Odyssee-Übersetzers Johann Heinrich Voß zu sehen, vergrößert dargestellt als Plexiglas-Objekte. Der Künstler wird zur Ausstellung anwesend sein.

Dauer der Ausstellung vom 28. April bis zum 25. Mai 2008

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Rupprecht Matthies beim Aufbau

CIMG0077

Norbert Schwontkowski – Sonderausstellung Herbst 2007

Erweiterte Sichtweisen in der neuen Otterndorfer Galerie

Griffelkunst-Ausstellung im Obergeschoss der Stadtscheune

Für die Griffelkunst-Gruppe Otterndorf ist es ein Glücksfall, dass das Museum für gegenstandsfrei Kunst umgezogen ist und die Räume in der Stadtscheune nunmehr als Galerie der Stadt Otterndorf für wechselnde Ausstellungen genutzt werden können. Nach 36 Ausstellungen im Ratssaal des historischen Rathauses eröffnete am 11. November 2007 der Kulturausschußvorsitzende Hans-Volker Feldmann die 37. Ausstellung der Griffelkunst Otterndorf in den Räumen der „Galerie in der Stadtscheune“.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Wahlausstellung 1.OG

Als Leiter der örtlichen Gruppe konnte Klaus Wycisk zusammen mit dem 1. Vorsitzenden der Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V., Prof. Ralf Busch, somit zwei Ausstellungen gleichzeitig eröffnen: Zum einen die 327./382. Wahlausstellung mit Arbeiten von Stephan Balkenhol, Monika Gryzmala, Arturo Herrera, Dorothy Iannone, Jochen Lempert, Jonathan Meese, Christiane Möbus, Richard Schur, Dasha Shishki und Pia Stadtbäumer,  und zum zweiten die Sonderausstellung mit Arbeiten des Bremer Künstlers Norbert Schwontkowski, die einen Überblick über seine künstlerische Entwicklung vermittelt.

Die Ausstellung ist geöffnet vom 11. bis 25. November 2007, Sonntags 10 – 12:30 Uhr, sowie nach Vereinbarung.

 

 

 

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Norbert Schwontkowski 2.OG

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Norbert Schwontkowski 2.OG

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Norbert Schwotkowski 2.OG

Synold Klein – Sonderausstellung Frühjahr 1992

Synold Klein

der fast alle Herstellungstechniken beherrscht und als Dozent an der Hochschule in Lüneburg noch heute die Studenten vorbildlich in künstlerische Techniken, insbesondere in die Druckgrafik und Radierung einführt, hat über Jahrzehnte mehr im Stillen gewirkt und nur selten an Ausstellungen teilgenommen.

Umso stolzer sind wir, daß sich Herr Klein bereit erklärt hat, im Otterndorfer Rathaus anläßlich des 45-jährigen Bestehens der Griffelkunst-Gruppe Cuxhaven/Otterndorf einen kleinen Querschnitt aus seinen Radierungen auszustellen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Synold Klein – Radierung III 86

Über den Künstler Synold Klein ist u. a. folgendes in seinem Ausstellungskatalog anläßlich seines 70. Geburtstages im Schwedenspeicher von Stade zu lesen:

Betrachtet man die bildnerischen Arbeiten von Synold Klein, so sieht man in ihnen die Errungenschaften der klassischen Moderne lebendig und erneuert. …

… In einer Arbeitsnotiz von Klein liest man: „Der weiße Grund ist Energie, die durch die graphischen Linien und Flächen seiner Ebene in einen vibrierenden Raum wandeln.“ Der weiße Grund ist nämlich nicht lediglich ein materiales Datum, das durch den Strich allererst eine Form aufgeprägt bekommt, sondern er ist selbst schon vermöge seiner materialen Papierqualität ein Geformtes. Indem der Strich in eine Spannung zum weißen Grund tritt, gewinnt dieser eine räumliche Dimension. Das Verhältnis von Figur und Grund kann sich immer auch umkehren. Das Schwarz wird dann der Grund, vor dem sich das Weiß als Figur abhebt. Figur und Grund sind im Wesen relationale Begriffe, sie unterliegen keiner Hierarchie und können ausgetauscht werden.

Seine grafischen Arbeiten, so sagt Synold Klein selbst, umkreisen das Problem von Licht und Dunkel. Das Licht läßt „Dinge“ sehen, ist also der ermöglichende Grund ihrer Sichtbarkeit. Andererseits ist die Sichtbarkeit ausgespannt zwischen den Polen der hellen Transparenz des Tages und der dämmernden Helligkeit des Morgens. Licht und Dunkel, Grund und Strich sind in Wahrheit dynamische Wechselbegriffe. „Auf den weißen Grund einen Punkt setzen, macht die Energie des Grundes sichtbar.“ So lautet eine Arbeitsmaxime von Klein.

Da Kleins Arbeiten insgesamt den Prozeß der Formwerdung zu ihrem Thema haben und nicht bloß schon gegebene Formgestalten nachbilden oder nachträglich verunklären, können sie „symbolisch“ auf die mannigfaltigen und vielgestaltigen Formprozesse in der Natur selbst verweisen. Für die Linie heißt das etwa: „Die Linien sind die Wege, Furchen, Rinnen, Rillen, Gräben im Stein, Metall, Holz, in der Haut. Spuren von Ereignissen, Taten, Erleiden. In den Gegenständen der Natur nehmen wir sie wahr, lassen uns von ihnen anregen, daß wir mit ihnen schwingen, uns ihrem Duktus hingeben, sie uns zu eigen machen, geistig auffüllen, erfühlen, erfahren, erfassen, Bilder und Zeichen wirken lassen.“

Man kann also allgemeiner sagen: Synold Kleins Arbeiten bezeugen ein modernes Künstlertum, sofern sie aus den elementaren Gegebenheiten des Bildes – der Farbe im Falle der Aquarelle, dem Strich im Falle der Zeichnung bzw. der Druckgrafik – einen visuellen Bildsinn entfalten. …

… Die Zeichnungen entfalten die polare und relationale Dynamik von Linie und Grund. Sie lassen die Kraft der Linie neu sehen.

(Zitat aus: Heinz Paetzold – Philosophische Reflexionen über Kunst heute. Zur bildnerischen Konzeption von Synold Klein.)

Wolfgang Werkmeister – Sonderausstellung Frühjahr 1991

„Die Bilder sagen das, was ich nicht sagen muß“

Griffelkunstausstellung von Wolfgang Werkmeister bis 9. Juni
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Speicherstadt Hamburg, aus dem Hamburg-Zyklus

Mit den Bildern von Wolfgang Werkmeister kann man sich in eine gegenständliche, aber auch in eine abenteuerliche Welt versetzen lassen. Der Radierer aus Hamburg ist „Star“ einer Sonderausstellung im Otterndorfer Rathaus, die am Pfingstsonntag eröffnet wurde. Die Griffelkunstvereinigung holte mit ihm nicht nur einen perfekten Griffel-Künstler an die Medem, sondern auch einen, den die Farben stören und der das Wesentliche im Hell-Dunkel-Kontrast sieht. Für die knapp 50 Arbeiten des Hamburgers hatten die Veranstalter sogar einige einige Umräumarbeiten im historischen Rathaus vorgenommen. Der Vorsitzende der hiesigen Griffelkunst-Vereinigung, Klaus Wycisk, hatte freie Wände für interessante Werke geschaffen. Der Hausherr, Bürgermeister Hermann Gerken, ließ sich – obwohl „Mitveranstalter“ – nicht im Rathaus blicken. Kommentar des Vorsitzenden: „Er hat wohl mehr an Pfingsten als an Griffelkunst gedacht.“

Auch die Aufforderung an den Künstler, er solle seine Ausstellung selbst eröffnen, wurde mit einem lauten – aber launigen – „Nein“ abgetan. Schließlich sprechen die Radierungen denn auch für sich. Wolfgang Werkmeister war am Sonntag mehr darauf aus, seine Bilder von den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern interpretieren zu lassen. „Die Bilder sagen das, was ich nicht sagen muß“, versicherte er. Und weiter: „Sagen Sie doch lieber etwas dazu“, forderte er.

Über Bildergeschmack läßt sich bekanntlich streiten, Griffelkunst mag man oder auch nicht – eben hell und dunkel. Die meisterlichen Radierungen des Hamburgers zeugen allerdings von besonderer Sensibilität. Seine gegenständlichen Arbeiten sind ganz persönliche Interpretationen. „Farben würden mich nur stören.“ Ein Ausdruck seiner sinnlichen Wahrnehmungskunst sind denn auch seine Bilder aus dem Hamburg-Zyklus. Ob nun die Speicherstadt, Skateboardfahrer an der Binnenalster oder auch der Fischmarkt, treffender hätte man diese Szenen sicherlich nicht auf „Papier“ bringen können.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Wo liegt nun das Geheimnis seiner Kunstwerke? „Ich nehme Kupferplatte, Kratzbürste, Spiegel, Pinsel, Wachs, Nadeln, Säure, Wasser, Papier, Pasten, Presse und eine seitenverkehrte Hirnhälfte.“ So einfach ist das!

Die begabte Aussagekraft liegt im feinen Abstrahieren seiner Arbeiten. Deshalb sind die Motive nicht selten mit üppigen Grautonabstufungen versehen.

Einen besonderen Stellenwert nehmen neben der Darstellung von Landschaften seine Stilleben-Arbeiten ein. Das „Tote Leben“ oder eine Blume, ein Teller mit Insekt oder auch sein Radierwerkzeug zählen dazu.

Im Durchschnitt werden von seinen Radierungen rund 100 Drucke gefertigt. Die Ausstellung läuft noch bis zum 6. Juni. Prädikat: Äußerst sehenswert! hei

CCI08032016_0001

(Hadler Nachrichten, Dienstag, den 21. Mai 1991, hei, Foto: hei)

Herbert Grunwaldt – Sonderausstellung Frühjahr 1990

Im Rahmen der 257. / 258. Wahlausstellung im Frühjahr 1990 zeigte die griffelkunst-Gruppe Otterndorf im Ratssaal des historischen Rathauses in Otterndorf die erste Sonderausstellung „Druckgrafik und Zeichnungen“ des Hamburger Künstlers Herbert Grunwaldt (geb. 1928 – gest. 2014). Studiert hat er an der Hochschule für Bildende Künste am Hamburger Lerchenfeld bei Willy Titze, Wilhelm Grimm und vor allem bei Alfred Mahlau.

Sein künstlerisches Anliegen ist die surreale Romatik in klarer Zeichnung, wobei ihn der bildnerische Ausdruck der Dreißiger Jahre stark inspiriert. Die meisten seiner Bildthemen entstehen aus seinem innigen Verhältnis zur Natur und aus seiner Liebe zum Maritimen. In Grunwaldts kunstvoll gesponnenen Landschaften finden sich nicht selten Anklänge an Elfen und Feen. Auf seinen Windjhammern spuken die Meeresgeister. Charakteristisch für ihn ist auch eine ganz eigene vexierbildhaft erotische Ornamentik, die aus Seelenwanderungen in den Jugendstil entsprungen sein könnten. Einem völlig anderen Grunwaldt begegnet man in seinen Hamburg-Bildern. Es sind meist Reflektionen der Hafenstadt.

Grunwaldts bevorzugte Technik ist die Radierung. Seine Farbradierungen druckt er oft nur von einer Platte. Die außergewöhnliche Graphik-Begabung des Herbert Grunwaldt ist auch aus seinen überaus interessanten Aquarellen herauszulesen. Ob Zeichnung oder Aquarell – ein Grunwaldt ist immer bis ins Detail liebevoll und meisterlich gearbeitet.

CCI06032016_0001

(Foto: NEZ vg)