Herbert Grunwaldt – Sonderausstellung Frühjahr 1990

Im Rahmen der 257. / 258. Wahlausstellung im Frühjahr 1990 zeigte die griffelkunst-Gruppe Otterndorf im Ratssaal des historischen Rathauses in Otterndorf die erste Sonderausstellung „Druckgrafik und Zeichnungen“ des Hamburger Künstlers Herbert Grunwaldt (geb. 1928 – gest. 2014). Studiert hat er an der Hochschule für Bildende Künste am Hamburger Lerchenfeld bei Willy Titze, Wilhelm Grimm und vor allem bei Alfred Mahlau.

Sein künstlerisches Anliegen ist die surreale Romatik in klarer Zeichnung, wobei ihn der bildnerische Ausdruck der Dreißiger Jahre stark inspiriert. Die meisten seiner Bildthemen entstehen aus seinem innigen Verhältnis zur Natur und aus seiner Liebe zum Maritimen. In Grunwaldts kunstvoll gesponnenen Landschaften finden sich nicht selten Anklänge an Elfen und Feen. Auf seinen Windjhammern spuken die Meeresgeister. Charakteristisch für ihn ist auch eine ganz eigene vexierbildhaft erotische Ornamentik, die aus Seelenwanderungen in den Jugendstil entsprungen sein könnten. Einem völlig anderen Grunwaldt begegnet man in seinen Hamburg-Bildern. Es sind meist Reflektionen der Hafenstadt.

Grunwaldts bevorzugte Technik ist die Radierung. Seine Farbradierungen druckt er oft nur von einer Platte. Die außergewöhnliche Graphik-Begabung des Herbert Grunwaldt ist auch aus seinen überaus interessanten Aquarellen herauszulesen. Ob Zeichnung oder Aquarell – ein Grunwaldt ist immer bis ins Detail liebevoll und meisterlich gearbeitet.

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(Foto: NEZ vg)